Montag, 11. Oktober 2010

Plebiscit Slesvig 2,5 Pfennig

Die abgebildete Marke wurde 1920 ausgegeben. Bei dem Gebiet Slesvig handelt es sich um den heutigen südlichen Teil Süd-Jütlands und den nördlichen Teil Schleswig-Holsteins ( siehe Karte )

Plebiscit Slesvig = Abstimmung Schleswig

Obwohl Dänemark am 1. Weltkrieg nicht teilnahm wurden im Versailler Vertrag Abstimmungswünsche und -modalitäten nach den Wünschen Dänemarks definiert. Das Gebiet ( siehe Karte ) wurde in 2 Zonen aufgeteilt: Nordschleswig und Mittelschleswig. Schon vor der Abstimmung am 10.02.1920 waren klare Tendenzen zu erkennen. Die Bewohner Nordschleswigs wollten sich Dänemark anschließen, die Bewohner Mittelschleswigs Deutschland.

Während der Dauer von nur 5 Monaten wurde die Region Schleswig von einer internationalen Kommission ( CIS - Commission Internationale Slesvig ) verwaltet die während ihrer Dienstzeit eigene Briefmarken herausgab. Diese Marken sind anhand der Aufschrift Plebiscit Slesvig zu erkennen.

Die Kommission setzte sich zusammen aus dem Engländer Sir Charles Marling, dem Franzosen Paul Claudel sowie auf Wunsch der Alliierten je einen Gesandten der neutralen Mächte Norwegen und Schweden. Die USA verzichteten auf ihren Sitz. Kommissionssekretär wurde der Brite Charles Brudenell Bruce.

Stimmberechtigt waren sämtliche vor dem 1. Januar 1900 geborenen Personen, die entweder aus dem Plebiszitgebiet stammten oder dort zumindest seit 1900 ihren Wohnsitz unterhielten oder, vor 1900 dort wohnhaft, von deutschen Behörden ausgewiesen worden waren.
Beide Länder unterhielten Informationskontore, die den Wählern Hilfestellung gaben und je nach Gesinnung Propaganda betrieben. ( Quelle: Deutsches Historisches Museum )

Die 25.329 Stimmberechtigten Nordschleswigs stimmten mit 74,9% für Dänemark, due 51.742 Stimmberechtigen Mittelschleswigs mit 80,2% für Deutschland.

Die Abtretung Nordschleswigs an Dänemark erfolgte am 15. Juni 1920. Der Tag wird in Dänemark als Wiedervereinigungstag (Genforeningsdag) bezeichnet und es werden am 15. Juni noch heute in Nordschleswig Wiedervereinigungsfeiern (Genforeningsfest) gehalten, obwohl bereits der damalige Premierminister Niels Neergaard in seiner Wiedervereinigungsrede am 11. Juli 1920 ausführte, dass man zwar von dänischer Seite aus von Wiedervereinigung spräche, jedoch „niemals in unserer [Dänemarks] tausendjährigen Geschichte Südjütland [Schleswig] eins mit Dänemark gewesen war“. ( Quelle: wikipedia )

Interviews aus dieser Zeit sind auf der Seite des Deutschen Historischen Museums zu finden:: www.dhm.de

( Quelle Bild: Wikipedia )


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen